




Und was mir noch als Ergänzung wichtig ist: Nicht nur Lust braucht Raum, auch die Erlaubnis zur Unlust. Gerade wenn ein Zustand belastet, entsteht oft innerlich Druck: „Ich müsste doch wieder Lust haben.“ Doch dieser Druck wirkt wie ein zweiter Deckel auf die Empfindung. Manchmal beginnt der Weg damit, dass du deine Unlust nicht als Störung, sondern als Signal wahrnimmst. Ein Hinweis deines Körpers: „Ich bin erschöpft. Ich will nicht mehr, ich will weniger. Nicht so.“ Wenn dieser Zustand nicht sofort verändert werden muss, sondern einfach da sein darf, kann sich etwas lösen. So, als würdest du dich für einen Moment dem lustlosen Zustand hingeben. Mit dieser Anerkennung kann Entspannung einsetzen. Und genau dadurch entsteht oft wieder Raum zum Spüren, was du eigentlich wirklich willst.
Impulse:
● Verlangsame eine ganz alltägliche Handlung (z. B. das Eincremen oder Tee aufgießen) und spüre sie bewusst.
● Streiche „Ich sollte“ aus deinem Tag heute und ersetze es durch ein „Ich darf“.
Spüre nach, was das verändert, in deinem Körpergefühl, in deiner Stimmung.
● Wie würdest du den Zustand deiner Lust beschreiben, wenn er ein Tier wäre?
Lauernd? Eingekuschelt? Unruhig? Wachsam? Scheu? Und was würde dieses Tier brauchen, um sich zu zeigen?
● Sag heute nicht „Ich hab keine Lust“, sondern: „Ich bin neugierig, ob Lust irgendwo in mir wohnt.“ Und schau, was passiert, wenn du nicht suchst, sondern mit all deinen Sinnen wach durch den Tag gehst.
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Hast auch du eine Frage? Diese Rubrik lebt von euren echten Anliegen.
Bitte beachte: Jedes Anliegen ist einzigartig und meine Antworten hier können keine individuelle Beratung ersetzen, sondern verstehen sich als erste Anregungen zur Reflexion.
15 Stunden ago

Was als erotisch empfunden wird, ist ebenso individuell wie wandelbar. Manche Menschen lassen sich von äußeren Merkmalen wie einem sinnlichen Mund oder den Körperformen eines Gegenübers in den Bann ziehen. Andere spüren ein Kribbeln durch Stimme, Geruch oder die Art, wie jemand sie ansieht. Und dann gibt es jene, für die das Begehren aus der Tiefe einer emotionalen Verbindung aufsteigt. Unsere Anziehungscodes, die Muster, die bestimmen, was uns erregt, sind jedoch nicht in Stein gemeißelt. Sie formen sich durch Erfahrungen, Prägungen und können sich im Laufe unseres Lebens verändern.
Jede*r trägt ein individuelles Repertoire an Anziehungscodes in sich. Es kann auf ein Geschlecht ausgerichtet sein, oder auf mehrere. Es kann sich um bestimmte Körpermerkmale drehen oder um Bewegungen, Gerüche, Texturen. Manchmal sind es Szenarien oder Fantasien, die das Feuer entfachen. Die einen lockt eine bestimmte Stimme, andere ein begehrender Blick. Und während für viele Menschen emotionale Intimität eine große Rolle spielt, erleben manche Menschen Lust vor allem über visuelle Reize. Doch auch hier sind die Grenzen fließend: Wer sowohl emotionale Tiefe als auch körperliche Aspekte als erregend erlebt, hat eine größere Bandbreite an Möglichkeiten, Lust zu empfinden, auch in langen Beziehungen.
Es gibt Momente, in denen sich die sexuelle Anziehung auf eine enge Spur begibt, sei es durch wiederkehrende Fantasien oder einen Fokus auf ganz bestimmte Attribute oder Rituale. Wer sich beispielsweise über Jahre hinweg darauf konditioniert, Erregung nur noch in Verbindung mit einem bestimmten Fetisch, einer Kleidungsart oder einem bestimmten Pornogenre zu spüren, kann irgendwann feststellen, dass sich das Begehren in eine Sackgasse manövriert hat. In Beziehungen kann dies zu Frustration führen.
Die gute Nachricht: Unsere Anziehungscodes sind wandelbar. Sie können sich im Laufe unseres Lebens erweitern, differenzieren oder auch bewusst verändert werden.
In meiner sexologischen Praxis begleite ich euch gerne zu diesem Thema.
Herzlich
Anne
5 Tagen ago

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7 Tagen ago

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Beherzt gefragt.
Lustvoll gefragt.
Mutig gefragt.
◇◇◇ Pin-Up-Frage ◇◇◇
Die Fragen hier können kitzeln, irritieren und tiefer tauchen lassen.
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1 Woche ago