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#sexologischesichtweisen #annebrandt #zitatezumnachdenken #gedanke #liebesleben #sprücheundgedanken #statement #die_sexologin #sexologischepraxispotsdam
5 Tagen ago

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Beherzt gefragt.
Lustvoll gefragt.
Mutig gefragt.
◇◇◇ Pin-Up-Frage ◇◇◇
Die Fragen hier können kitzeln, irritieren und tiefer tauchen lassen.
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#pinupfrage #sexologie #reflexionen #impulsfragen #lifecoaching #annebrandt #die_sexologin #zweisamkeit #kommunikationstools #lustvollgefragt
1 Woche ago



... Das ist mir in den letzten Monaten passiert: Mein Account war „shadowed“, d.h. meine Beiträge tauchten weder in der Suche, noch im Explore-Bereich oder bei Empfehlungen auf. Für Nicht-Follower war (und ist vielleicht noch immer) mein Profil nahezu unsichtbar, ohne dass ich davon wusste. Nur meine engsten Follower, vor allem Freunde und Bekannte, sahen meine Inhalte.
Erst der Hinweis eines Followers brachte dann Licht ins Dunkel. Um meinen Account wieder sichtbar(er) zu machen, musste ich zwei Beiträge löschen bzw. bearbeiten: Einer stellte die taoistische Metapher „Das Spiel von Wolken und Regen“ vor, garniert mit einer historischen Illustration aus einem Liebesratgeber. Man konnte darauf erahnen, worum es ging.
Beim anderen Post waren vermutlich meine Antworten zum Thema Begehren in Langzeitbeziehungen zu „juicy“ und ich habe Begriffe genutzt, die die Filter nicht mögen.
Das zusammen war wohl genug, um in den Schatten verbannt zu werden. (Und Spielregeln sind Spielregeln)
Viele meiner Kolleg:innen werden deshalb sehr kreativ mit Sprache. Wenn bestimmte Worte nicht möglich sind, entstehen neue Umschreibungen oder Begriffe. Doch Sprache ist mehr als Ausdruck. Sie schafft Bewusstsein und öffnet Räume, in denen wir uns selbst und einander klarer verstehen können. Wird der Zugang beschränkt, schrumpfen diese Räume und auch der sexuellen Bildung werden Steine in den Weg gelegt.
Sexuelle Bildung und Gesundheit dienen der Selbstermächtigung und Selbstbestimmung. Hier geht es um Toleranz, Liebe, Sinnlichkeit, Genuss, um Beziehungen und um die Freiheit eigener Gedanken und Gefühle. Und ja, um individuelle Gestaltungsmacht.
Sprache und Bilder beeinflussen auch unsere Wahrnehmung.
In meiner Arbeit begegnet mir beinahe täglich eine Frage: "Was ist eigentlich normal?" Wir alle gestalten mit, was sichtbar bleibt, was unsichtbar wird und was wir als „normal“ betrachten.
Und so muss ich mir noch überlegen, wie ich hier fortan über meine Themen sprechen werde. Vielleicht nehme ich es auch als Verführung zum Spiel. Game oder Play?
Seggsy herzliche Grüße 😉 und noch ein schönes Wochenende!
Eure Sexologin aus dem Holländerviertel
1 Woche ago

Begehren zwischen Sehnsucht und Intimität
Jede Reise kann auch eine Reise zu uns selbst sein und in keiner anderen Sphäre wird das wohl so spürbar wie in der erotischen Liebe. Unser Begehren bewegt sich stets zwischen zwei Kräften: der Sehnsucht nach Freiheit und dem Wunsch nach einem Heimatgefühl. Wir wollen uns treiben lassen, das Unbekannte erkunden, und doch suchen wir auch ein Gegenüber, das uns Halt und Sicherheit gibt. Doch wer bin ich als begehrendes Wesen – für mich allein und innerhalb einer Liebesbeziehung? Und kann Liebe Bestand haben, wenn das Vertraute sich aufzulösen scheint?
Der Roman "Himmel über der Wüste" von Paul Bowles erzählt die Geschichte eines Ehepaares, das dem Gewöhnlichen entfliehen will. Zehn Jahre Beziehung haben ihre Spuren hinterlassen, und so suchen Port und Kit in der Weite der Sahara nach Intensität, nach etwas, das ihr Begehren neu entfachen könnte. Doch die Wüste ist nicht nur Kulisse, sie ist Metapher: für eine Leere zwischen ihnen, für das Unbekannte in sich selbst und im anderen.
Was passiert mit einer Liebe, wenn die gewohnte Struktur verschwindet? Wenn wir das vertraute Terrain verlassen und die eingespielten Routinen des Alltags - finden wir einander dann neu oder verlieren wir uns endgültig? Wie sehr lasse ich mich auf das Fremde im anderen ein? Was, wenn mich mein eigenes Begehren verunsichert? Und was, wenn die Lust meines Partners mich irritiert?
Begehren ist kein fester Zustand, sondern ein Spiel zwischen Nähe und Distanz, zwischen Wissen und Geheimnis. Es ist ein feines, lebendiges Spannungsfeld.
Gerade in langjährigen Beziehungen stellt sich nicht nur die Frage ob wir noch begehren, sondern wie. Wie viel Fremdheit lassen wir zu? Wie viel Sicherheit geben wir einander? Und wie viel Spielraum gönnen wir der Erotik?
Sexologisch betrachtet beginnt die Beschäftigung mit dem Begehren weniger dort, wo etwas fehlt, sondern dort, wo Raum entsteht. Für Fragen, für Fantasie, für neue Formen der Nähe.
Ich wünsche euch eine schöne erste Septemberwoche
Anne
2 Wochen ago