Über mich


Als Sexologin und Paarberaterin (M.A.) sowie Pädagogin mit einem Hintergrund in Erwachsenenbildung und Kunstpädagogik kombiniere ich sexologische Expertise mit kreativen Ansätzen. Neben Methoden aus der systemischen Paarberatung, dem Sexocorporel und der lösungsorientierten Kurzzeittherapie fließt auch das jahrhundertealte Wissen der taoistischen Liebeskunst in meine Arbeit ein. Diese Perspektiven betonen die zentrale Verbindung von Körper und Geist und erweitern den modernen Blick auf Sexualität um ganzheitliche Ansätze.

Ein Schlüsselmoment in meinem Studium der Sexologie war die Erkenntnis, wie untrennbar Körper und Geist miteinander verbunden sind. Viele Menschen sagen: „Ich bin zu viel im Kopf.“ Doch der Weg hinaus führt über das Spüren, mit dem Körper als Türöffner für Emotionen, Lust und Lebendigkeit. Deshalb gestalte ich in Workshops gerne sinnliche und erotische Erfahrungsräume, die es ermöglichen, sich selbst auf neue Weise zu erleben. Denn es sind die Erfahrungen, die uns erkennen lassen, was wirklich zu uns passt. Und genau das macht meine Arbeit so spannend: Jeder Prozess ist einzigartig, genau wie die Menschen, die zu mir finden.

Schon früh hat mich auch fasziniert, was Beziehungen lebendig hält und wie Paare über die Jahre hinweg in schöner Verbindung bleiben. Die Arbeit mit Elternpaaren hat mir gezeigt, wie zentral Erotik und Sexualität in Partnerschaften sind, und wie sie oft zu Konflikten führen, die sich auf die gesamte Beziehung und Familie auswirken können.

Ein besonderes Anliegen ist mir zudem die weibliche Lust, deren Erforschung in den letzten Jahrzehnten weiter vorangeschritten ist. So widmete ich mich in meiner Masterarbeit den Einflüssen patriarchaler Strukturen auf sexuelle Drehbücher und legte dar, wie sehr diese unser sexuelles Erleben prägen.

Als Mitglied der Deutschen Gesellschaft für Sexualforschung (DGfS) bin ich Teil eines Netzwerks, das sich für die Weiterentwicklung der Sexualwissenschaften und eine fundierte sexologische Praxis engagiert.

Und schließlich geht es in meiner Praxis nicht nur um konkrete Anliegen zum Thema Sexualität, sondern auch um so grundlegende Fragen wie: „Was ist Liebe?“, „Was bedeutet es, in Beziehung zu sein?“ und „Welche Facetten machen mich aus und wie möchte ich dahingehend mein erotisches Leben gestalten?“ Diese existenziellen Themen sind untrennbar mit dem Wunsch verbunden, sich sexuell lebendig zu fühlen, als Einzelperson und in einer Partnerschaft.

In meiner sexologischen Praxis biete ich Raum für all diese Entdeckungen: Sei es, um persönliche Bedürfnisse und Wünsche zu klären, als Paar ein neues Drehbuch für die gemeinsame Sexualität zu kreieren oder einfach, um neue Impulse für ein erfüllenderes Miteinander zu erhalten. Ob BDSM, Polyamorie, LGBTQ+ oder ganz klassische Themen zu Beziehungen und Sexualität, ich arbeite wertschätzend, ohne Schubladen und immer mit einem Blick auf das, was Ihnen entspricht.

Als Autorin schreibe ich ab und an für das Séparée-Magazin, wo ich Hintergründe aus der Sexologie und Impulse für die Gestaltung von Sexualität und Beziehungen teile.

Ganz gleich, ob es um Neugier, Wandel oder ein neues Licht auf das eigene sexuelle und erotische Erleben geht, gerne begleite ich Sie ein Stück Ihres Weges, damit aus Fragen neue Möglichkeiten wachsen können.

Hier finden Sie die Inhalte meiner bisherigen Aus- und Weiterbildungen:

2018 – Sexualwissenschaft und Forschung – Prof. H. Stumpe

2018 – Psychosexuelle Entwicklung des Kindes – Prof. K. Weller

2018 – Sexuelle Entwicklung der Kinder aus der Sichtweise von Sexocorporel – E. Schütz

2018 – Psychosexuelle Entwicklung Jugendlicher und Adoleszenter – Prof. K. Weller

2018 – Anatomie und Physiologie der männlichen Genitalorgane – Prof. H. Stumpe

2018 – Sexualität Erwachsener aus Sicht von Sexocorporel – E. Schütz

2018 – Kognitive Aspekte der Sexualität – Dr. phil. H. Jufer

2018 – Körperwahrnehmung im Kontext Selbst‐ und Fremdwahrnehmung – E. Bischofberger

2018 – Anatomie und Physiologie der weiblichen Genitalorgane – Dr. med. J. Bartley

2018 – Dialektik von Gesundheit und Krankheit – Prof. H. Stumpe

2018 – Intersektionale Perspektiven der Sexualität im Fokus geschlechtlicher Identität und sexueller Orientierung – C. Sweetapple

2018 – Die polyvagale Theorie in der Sexualität – K.Bischof

2018 – Körperarbeit – F. Santarelli

2019 – Soziologie der Sexualität – E. Stahl

2019 – Sexualmedizin, Sexocorporel und Sexodynamik – E. Schütz

2019 – Psychologie der Sexualität – C. Sweetapple

2019 – Beziehungsaspekte der Sexualität – E. Schütz

2019 – Historische, politische und sozialwissenschaftliche Aspekte des Zusammenhangs von Sexualität und Familienplanung – Prof. Dr. em. Ulrike Busch

2019 – Verhütung, ungewollte Schwangerschaft und Schwangerschaftsabbruch – soziologische und beraterische Aspekte – Prof. Dr. em. U. Busch

2019 – Sexualstrafrecht – Prof. Renzikowski

2019 – Sexualberatung und Mediation – E. Schütz

2019 – Einzel- und Paarberatung – B. Brockhausen

2019 – Salutogenese in der Sexualberatung – Prof. H. Stumpe

2019 – Ejaculatio praecox (ICD‐10) – E. Schütz

2019 – Anatomie des Beckenbodens und dessen Bedeutung für die sexuelle Gesundheit – C. Wassermann

2019 – Bedeutung, Symptomatik und Behandlung sexuell übertragbarer Infektionen (STI) – Prof. H. Stumpe

2019 – Erektile Dysfunktion (ICD‐10) Behandlungsansätze – A. Bauer

2019 – Sexuelle Funktionsstörungen nach ICD‐10 sowie Auswirkungen akuter und chronischer Erkrankungen auf die Sexualität von Frauen – Dr. med. C. Pohlink

2019 – Sexuelle Funktionsstörungen nach ICD‐10 sowie Auswirkungen akuter und chronischer Erkrankungen auf die Sexualität von Männern – Prof. H. Stumpe

2019 – Vaginismus (ICD‐10): Behandlungsansätze – Dr. med. K.Bischof

2019 – Vaginismus (ICD‐10): Behandlungsansätze – Dr. med. K.Bischof

2019 – Orgasmusstörungen von Frauen (ICD‐10) Behandlungsansätze – E. Schütz

2019 – Appetenzstörungen von Frauen (ICD‐10) Behandlungsansätze – E. Schütz

2019 – Guter Sex trotz Liebe – Systemische Sexualtherapie – Prof. Dr. U. Clement

2020 – Empirische Sozialforschung, qualitative und quantitative Forschungsmethoden – Dr. M. Böhm

2020 – Sexuelle Gewalt (ICD‐10) Behandlungsansätze – M. Urban

2020 – Förderung geschlechtlicher Selbstbestimmung – A. Bauer

2020 – Wahrnehmung und Bedeutung körperlicher Signale von Klientinnen und Klienten in der Sexualberatung – E. Schütz

2020 – Behinderung und Sexualität – E.Schütz

2020 – Vielfalt sexueller Orientierungen: Sexualberaterische Ansätze – T. Tanyilmaz/ S. Zodehougan

2020 – Dranghaftes Erleben von Sexualität (ICD‐10) Behandlungsansätze – A. Bauer

2020 – Sexualität in der Paarberatung – B. Brockhausen / E. Schütz

Abschluss Master of Arts Sexologie / Thema der Masterthesis: „Weibliche Lust und männliches Narrativ – Eine Untersuchung zum Fokus auf den Koitus per Vaginam in der Behandlung weiblicher Luststörungen in körperorientierter Sexualtherapie“

2022 – Systemische Sexual- und Paartherapie – Prof. Dr. Ulrich Clement

2023 – Weibliche Lust in der Sexualtherapie – Dr. Angelika Eck 2024

2024 – Umgang mit Affären – Prof. Dr. Ulrich Clement

2024 – Paartherapie ohne Partner:in. – Dr. Kai Fritzsche

2024 – Sexuelle Fantasien in der Therapie – Dr. Angelika Eck

2024 – Konsensuelle Nichmonogamie (KNM) in Beratung und Therapie – Dr. Sonja Bröning

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@die_sexologin
Anne Brandt

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Sexologin M.A. Beratung | Coaching | Workshops
  • Lust auf ein Liebesabenteuer? 💕
  • .

#sexologischesichtweisen #annebrandt #zitatezumnachdenken #gedanke #liebesleben #sprücheundgedanken #statement #die_sexologin #sexologischepraxispotsdam
  • .

Beherzt gefragt.
Lustvoll gefragt.
Mutig gefragt. 
 
◇◇◇ Pin-Up-Frage ◇◇◇

Die Fragen hier können kitzeln, irritieren und tiefer tauchen lassen. 
.

#pinupfrage #sexologie #reflexionen #impulsfragen #lifecoaching #annebrandt #die_sexologin #zweisamkeit #kommunikationstools #lustvollgefragt
  • ... Das ist mir in den letzten Monaten passiert: Mein Account war „shadowed“, d.h. meine Beiträge tauchten weder in der Suche, noch im Explore-Bereich oder bei Empfehlungen auf. Für Nicht-Follower war (und ist vielleicht noch immer) mein Profil nahezu unsichtbar, ohne dass ich davon wusste. Nur meine engsten Follower, vor allem Freunde und Bekannte, sahen meine Inhalte.

Erst der Hinweis eines Followers brachte dann Licht ins Dunkel. Um meinen Account wieder sichtbar(er) zu machen, musste ich zwei Beiträge löschen bzw. bearbeiten: Einer stellte die taoistische Metapher „Das Spiel von Wolken und Regen“ vor, garniert mit einer historischen Illustration aus einem Liebesratgeber. Man konnte darauf erahnen, worum es ging. 

Beim anderen Post waren vermutlich meine Antworten zum Thema Begehren in Langzeitbeziehungen zu „juicy“ und ich habe Begriffe genutzt, die die Filter nicht mögen. 

Das zusammen war wohl genug, um in den Schatten verbannt zu werden. (Und Spielregeln sind Spielregeln)

Viele meiner Kolleg:innen werden deshalb sehr kreativ mit Sprache. Wenn bestimmte Worte nicht möglich sind, entstehen neue Umschreibungen oder Begriffe. Doch Sprache ist mehr als Ausdruck. Sie schafft Bewusstsein und öffnet Räume, in denen wir uns selbst und einander klarer verstehen können. Wird der Zugang beschränkt, schrumpfen diese Räume und auch der sexuellen Bildung werden Steine in den Weg gelegt. 

Sexuelle Bildung und Gesundheit dienen der Selbstermächtigung und Selbstbestimmung. Hier geht es um Toleranz, Liebe, Sinnlichkeit, Genuss, um Beziehungen und um die Freiheit eigener Gedanken und Gefühle. Und ja, um individuelle Gestaltungsmacht.

Sprache und Bilder beeinflussen auch unsere Wahrnehmung. 

In meiner Arbeit begegnet mir beinahe täglich eine Frage: "Was ist eigentlich normal?" Wir alle gestalten mit, was sichtbar bleibt, was unsichtbar wird und was wir als „normal“ betrachten. 

Und so muss ich mir noch überlegen, wie ich hier fortan über meine Themen sprechen werde. Vielleicht nehme ich es auch als Verführung zum Spiel. Game oder Play? 

Seggsy herzliche Grüße ;) und noch ein schönes Wochenende!
Eure Sexologin aus dem Holländerviertel
  • Begehren zwischen Sehnsucht und Intimität

Jede Reise kann auch eine Reise zu uns selbst sein und in keiner anderen Sphäre wird das wohl so spürbar wie in der erotischen Liebe. Unser Begehren bewegt sich stets zwischen zwei Kräften: der Sehnsucht nach Freiheit und dem Wunsch nach einem Heimatgefühl. Wir wollen uns treiben lassen, das Unbekannte erkunden, und doch suchen wir auch ein Gegenüber, das uns Halt und Sicherheit gibt. Doch wer bin ich als begehrendes Wesen – für mich allein und innerhalb einer Liebesbeziehung? Und kann Liebe Bestand haben, wenn das Vertraute sich aufzulösen scheint?

Der Roman "Himmel über der Wüste" von Paul Bowles erzählt die Geschichte eines Ehepaares, das dem Gewöhnlichen entfliehen will. Zehn Jahre Beziehung haben ihre Spuren hinterlassen, und so suchen Port und Kit in der Weite der Sahara nach Intensität, nach etwas, das ihr Begehren neu entfachen könnte. Doch die Wüste ist nicht nur Kulisse, sie ist Metapher: für eine Leere zwischen ihnen, für das Unbekannte in sich selbst und im anderen.

Was passiert mit einer Liebe, wenn die gewohnte Struktur verschwindet? Wenn wir das vertraute Terrain verlassen und die eingespielten Routinen des Alltags - finden wir einander dann neu oder verlieren wir uns endgültig? Wie sehr lasse ich mich auf das Fremde im anderen ein? Was, wenn mich mein eigenes Begehren verunsichert? Und was, wenn die Lust meines Partners mich irritiert?

Begehren ist kein fester Zustand, sondern ein Spiel zwischen Nähe und Distanz, zwischen Wissen und Geheimnis. Es ist ein feines, lebendiges Spannungsfeld. 

Gerade in langjährigen Beziehungen stellt sich nicht nur die Frage ob wir noch begehren, sondern wie. Wie viel Fremdheit lassen wir zu? Wie viel Sicherheit geben wir einander? Und wie viel Spielraum gönnen wir der Erotik?

Sexologisch betrachtet beginnt die Beschäftigung mit dem Begehren weniger dort, wo etwas fehlt, sondern dort, wo Raum entsteht. Für Fragen, für Fantasie, für neue Formen der Nähe.

Ich wünsche euch eine schöne erste Septemberwoche
Anne
Lust auf ein Liebesabenteuer? 💕
3 Tagen ago
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#sexologischesichtweisen #annebrandt #zitatezumnachdenken #gedanke #liebesleben #sprücheundgedanken #statement #die_sexologin #sexologischepraxispotsdam
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5 Tagen ago
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Beherzt gefragt.
Lustvoll gefragt.
Mutig gefragt. 
 
◇◇◇ Pin-Up-Frage ◇◇◇

Die Fragen hier können kitzeln, irritieren und tiefer tauchen lassen. 
.

#pinupfrage #sexologie #reflexionen #impulsfragen #lifecoaching #annebrandt #die_sexologin #zweisamkeit #kommunikationstools #lustvollgefragt
. Beherzt gefragt. Lustvoll gefragt. Mutig gefragt. ◇◇◇ Pin-Up-Frage ◇◇◇ Die Fragen hier können kitzeln, irritieren und tiefer tauchen lassen. . #pinupfrage #sexologie #reflexionen #impulsfragen #lifecoaching #annebrandt #die_sexologin #zweisamkeit #kommunikationstools #lustvollgefragt
7 Tagen ago
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... Das ist mir in den letzten Monaten passiert: Mein Account war „shadowed“, d.h. meine Beiträge tauchten weder in der Suche, noch im Explore-Bereich oder bei Empfehlungen auf. Für Nicht-Follower war (und ist vielleicht noch immer) mein Profil nahezu unsichtbar, ohne dass ich davon wusste. Nur meine engsten Follower, vor allem Freunde und Bekannte, sahen meine Inhalte.

Erst der Hinweis eines Followers brachte dann Licht ins Dunkel. Um meinen Account wieder sichtbar(er) zu machen, musste ich zwei Beiträge löschen bzw. bearbeiten: Einer stellte die taoistische Metapher „Das Spiel von Wolken und Regen“ vor, garniert mit einer historischen Illustration aus einem Liebesratgeber. Man konnte darauf erahnen, worum es ging. 

Beim anderen Post waren vermutlich meine Antworten zum Thema Begehren in Langzeitbeziehungen zu „juicy“ und ich habe Begriffe genutzt, die die Filter nicht mögen. 

Das zusammen war wohl genug, um in den Schatten verbannt zu werden. (Und Spielregeln sind Spielregeln)

Viele meiner Kolleg:innen werden deshalb sehr kreativ mit Sprache. Wenn bestimmte Worte nicht möglich sind, entstehen neue Umschreibungen oder Begriffe. Doch Sprache ist mehr als Ausdruck. Sie schafft Bewusstsein und öffnet Räume, in denen wir uns selbst und einander klarer verstehen können. Wird der Zugang beschränkt, schrumpfen diese Räume und auch der sexuellen Bildung werden Steine in den Weg gelegt. 

Sexuelle Bildung und Gesundheit dienen der Selbstermächtigung und Selbstbestimmung. Hier geht es um Toleranz, Liebe, Sinnlichkeit, Genuss, um Beziehungen und um die Freiheit eigener Gedanken und Gefühle. Und ja, um individuelle Gestaltungsmacht.

Sprache und Bilder beeinflussen auch unsere Wahrnehmung. 

In meiner Arbeit begegnet mir beinahe täglich eine Frage: "Was ist eigentlich normal?" Wir alle gestalten mit, was sichtbar bleibt, was unsichtbar wird und was wir als „normal“ betrachten. 

Und so muss ich mir noch überlegen, wie ich hier fortan über meine Themen sprechen werde. Vielleicht nehme ich es auch als Verführung zum Spiel. Game oder Play? 

Seggsy herzliche Grüße ;) und noch ein schönes Wochenende!
Eure Sexologin aus dem Holländerviertel
... Das ist mir in den letzten Monaten passiert: Mein Account war „shadowed“, d.h. meine Beiträge tauchten weder in der Suche, noch im Explore-Bereich oder bei Empfehlungen auf. Für Nicht-Follower war (und ist vielleicht noch immer) mein Profil nahezu unsichtbar, ohne dass ich davon wusste. Nur meine engsten Follower, vor allem Freunde und Bekannte, sahen meine Inhalte.

Erst der Hinweis eines Followers brachte dann Licht ins Dunkel. Um meinen Account wieder sichtbar(er) zu machen, musste ich zwei Beiträge löschen bzw. bearbeiten: Einer stellte die taoistische Metapher „Das Spiel von Wolken und Regen“ vor, garniert mit einer historischen Illustration aus einem Liebesratgeber. Man konnte darauf erahnen, worum es ging. 

Beim anderen Post waren vermutlich meine Antworten zum Thema Begehren in Langzeitbeziehungen zu „juicy“ und ich habe Begriffe genutzt, die die Filter nicht mögen. 

Das zusammen war wohl genug, um in den Schatten verbannt zu werden. (Und Spielregeln sind Spielregeln)

Viele meiner Kolleg:innen werden deshalb sehr kreativ mit Sprache. Wenn bestimmte Worte nicht möglich sind, entstehen neue Umschreibungen oder Begriffe. Doch Sprache ist mehr als Ausdruck. Sie schafft Bewusstsein und öffnet Räume, in denen wir uns selbst und einander klarer verstehen können. Wird der Zugang beschränkt, schrumpfen diese Räume und auch der sexuellen Bildung werden Steine in den Weg gelegt. 

Sexuelle Bildung und Gesundheit dienen der Selbstermächtigung und Selbstbestimmung. Hier geht es um Toleranz, Liebe, Sinnlichkeit, Genuss, um Beziehungen und um die Freiheit eigener Gedanken und Gefühle. Und ja, um individuelle Gestaltungsmacht.

Sprache und Bilder beeinflussen auch unsere Wahrnehmung. 

In meiner Arbeit begegnet mir beinahe täglich eine Frage: "Was ist eigentlich normal?" Wir alle gestalten mit, was sichtbar bleibt, was unsichtbar wird und was wir als „normal“ betrachten. 

Und so muss ich mir noch überlegen, wie ich hier fortan über meine Themen sprechen werde. Vielleicht nehme ich es auch als Verführung zum Spiel. Game oder Play? 

Seggsy herzliche Grüße ;) und noch ein schönes Wochenende!
Eure Sexologin aus dem Holländerviertel
... Das ist mir in den letzten Monaten passiert: Mein Account war „shadowed“, d.h. meine Beiträge tauchten weder in der Suche, noch im Explore-Bereich oder bei Empfehlungen auf. Für Nicht-Follower war (und ist vielleicht noch immer) mein Profil nahezu unsichtbar, ohne dass ich davon wusste. Nur meine engsten Follower, vor allem Freunde und Bekannte, sahen meine Inhalte.

Erst der Hinweis eines Followers brachte dann Licht ins Dunkel. Um meinen Account wieder sichtbar(er) zu machen, musste ich zwei Beiträge löschen bzw. bearbeiten: Einer stellte die taoistische Metapher „Das Spiel von Wolken und Regen“ vor, garniert mit einer historischen Illustration aus einem Liebesratgeber. Man konnte darauf erahnen, worum es ging. 

Beim anderen Post waren vermutlich meine Antworten zum Thema Begehren in Langzeitbeziehungen zu „juicy“ und ich habe Begriffe genutzt, die die Filter nicht mögen. 

Das zusammen war wohl genug, um in den Schatten verbannt zu werden. (Und Spielregeln sind Spielregeln)

Viele meiner Kolleg:innen werden deshalb sehr kreativ mit Sprache. Wenn bestimmte Worte nicht möglich sind, entstehen neue Umschreibungen oder Begriffe. Doch Sprache ist mehr als Ausdruck. Sie schafft Bewusstsein und öffnet Räume, in denen wir uns selbst und einander klarer verstehen können. Wird der Zugang beschränkt, schrumpfen diese Räume und auch der sexuellen Bildung werden Steine in den Weg gelegt. 

Sexuelle Bildung und Gesundheit dienen der Selbstermächtigung und Selbstbestimmung. Hier geht es um Toleranz, Liebe, Sinnlichkeit, Genuss, um Beziehungen und um die Freiheit eigener Gedanken und Gefühle. Und ja, um individuelle Gestaltungsmacht.

Sprache und Bilder beeinflussen auch unsere Wahrnehmung. 

In meiner Arbeit begegnet mir beinahe täglich eine Frage: "Was ist eigentlich normal?" Wir alle gestalten mit, was sichtbar bleibt, was unsichtbar wird und was wir als „normal“ betrachten. 

Und so muss ich mir noch überlegen, wie ich hier fortan über meine Themen sprechen werde. Vielleicht nehme ich es auch als Verführung zum Spiel. Game oder Play? 

Seggsy herzliche Grüße ;) und noch ein schönes Wochenende!
Eure Sexologin aus dem Holländerviertel
... Das ist mir in den letzten Monaten passiert: Mein Account war „shadowed“, d.h. meine Beiträge tauchten weder in der Suche, noch im Explore-Bereich oder bei Empfehlungen auf. Für Nicht-Follower war (und ist vielleicht noch immer) mein Profil nahezu unsichtbar, ohne dass ich davon wusste. Nur meine engsten Follower, vor allem Freunde und Bekannte, sahen meine Inhalte. Erst der Hinweis eines Followers brachte dann Licht ins Dunkel. Um meinen Account wieder sichtbar(er) zu machen, musste ich zwei Beiträge löschen bzw. bearbeiten: Einer stellte die taoistische Metapher „Das Spiel von Wolken und Regen“ vor, garniert mit einer historischen Illustration aus einem Liebesratgeber. Man konnte darauf erahnen, worum es ging. Beim anderen Post waren vermutlich meine Antworten zum Thema Begehren in Langzeitbeziehungen zu „juicy“ und ich habe Begriffe genutzt, die die Filter nicht mögen. Das zusammen war wohl genug, um in den Schatten verbannt zu werden. (Und Spielregeln sind Spielregeln) Viele meiner Kolleg:innen werden deshalb sehr kreativ mit Sprache. Wenn bestimmte Worte nicht möglich sind, entstehen neue Umschreibungen oder Begriffe. Doch Sprache ist mehr als Ausdruck. Sie schafft Bewusstsein und öffnet Räume, in denen wir uns selbst und einander klarer verstehen können. Wird der Zugang beschränkt, schrumpfen diese Räume und auch der sexuellen Bildung werden Steine in den Weg gelegt. Sexuelle Bildung und Gesundheit dienen der Selbstermächtigung und Selbstbestimmung. Hier geht es um Toleranz, Liebe, Sinnlichkeit, Genuss, um Beziehungen und um die Freiheit eigener Gedanken und Gefühle. Und ja, um individuelle Gestaltungsmacht. Sprache und Bilder beeinflussen auch unsere Wahrnehmung. In meiner Arbeit begegnet mir beinahe täglich eine Frage: "Was ist eigentlich normal?" Wir alle gestalten mit, was sichtbar bleibt, was unsichtbar wird und was wir als „normal“ betrachten. Und so muss ich mir noch überlegen, wie ich hier fortan über meine Themen sprechen werde. Vielleicht nehme ich es auch als Verführung zum Spiel. Game oder Play? Seggsy herzliche Grüße 😉 und noch ein schönes Wochenende! Eure Sexologin aus dem Holländerviertel
1 Woche ago
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4/5
Begehren zwischen Sehnsucht und Intimität

Jede Reise kann auch eine Reise zu uns selbst sein und in keiner anderen Sphäre wird das wohl so spürbar wie in der erotischen Liebe. Unser Begehren bewegt sich stets zwischen zwei Kräften: der Sehnsucht nach Freiheit und dem Wunsch nach einem Heimatgefühl. Wir wollen uns treiben lassen, das Unbekannte erkunden, und doch suchen wir auch ein Gegenüber, das uns Halt und Sicherheit gibt. Doch wer bin ich als begehrendes Wesen – für mich allein und innerhalb einer Liebesbeziehung? Und kann Liebe Bestand haben, wenn das Vertraute sich aufzulösen scheint?

Der Roman "Himmel über der Wüste" von Paul Bowles erzählt die Geschichte eines Ehepaares, das dem Gewöhnlichen entfliehen will. Zehn Jahre Beziehung haben ihre Spuren hinterlassen, und so suchen Port und Kit in der Weite der Sahara nach Intensität, nach etwas, das ihr Begehren neu entfachen könnte. Doch die Wüste ist nicht nur Kulisse, sie ist Metapher: für eine Leere zwischen ihnen, für das Unbekannte in sich selbst und im anderen.

Was passiert mit einer Liebe, wenn die gewohnte Struktur verschwindet? Wenn wir das vertraute Terrain verlassen und die eingespielten Routinen des Alltags - finden wir einander dann neu oder verlieren wir uns endgültig? Wie sehr lasse ich mich auf das Fremde im anderen ein? Was, wenn mich mein eigenes Begehren verunsichert? Und was, wenn die Lust meines Partners mich irritiert?

Begehren ist kein fester Zustand, sondern ein Spiel zwischen Nähe und Distanz, zwischen Wissen und Geheimnis. Es ist ein feines, lebendiges Spannungsfeld. 

Gerade in langjährigen Beziehungen stellt sich nicht nur die Frage ob wir noch begehren, sondern wie. Wie viel Fremdheit lassen wir zu? Wie viel Sicherheit geben wir einander? Und wie viel Spielraum gönnen wir der Erotik?

Sexologisch betrachtet beginnt die Beschäftigung mit dem Begehren weniger dort, wo etwas fehlt, sondern dort, wo Raum entsteht. Für Fragen, für Fantasie, für neue Formen der Nähe.

Ich wünsche euch eine schöne erste Septemberwoche
Anne
Begehren zwischen Sehnsucht und Intimität Jede Reise kann auch eine Reise zu uns selbst sein und in keiner anderen Sphäre wird das wohl so spürbar wie in der erotischen Liebe. Unser Begehren bewegt sich stets zwischen zwei Kräften: der Sehnsucht nach Freiheit und dem Wunsch nach einem Heimatgefühl. Wir wollen uns treiben lassen, das Unbekannte erkunden, und doch suchen wir auch ein Gegenüber, das uns Halt und Sicherheit gibt. Doch wer bin ich als begehrendes Wesen – für mich allein und innerhalb einer Liebesbeziehung? Und kann Liebe Bestand haben, wenn das Vertraute sich aufzulösen scheint? Der Roman "Himmel über der Wüste" von Paul Bowles erzählt die Geschichte eines Ehepaares, das dem Gewöhnlichen entfliehen will. Zehn Jahre Beziehung haben ihre Spuren hinterlassen, und so suchen Port und Kit in der Weite der Sahara nach Intensität, nach etwas, das ihr Begehren neu entfachen könnte. Doch die Wüste ist nicht nur Kulisse, sie ist Metapher: für eine Leere zwischen ihnen, für das Unbekannte in sich selbst und im anderen. Was passiert mit einer Liebe, wenn die gewohnte Struktur verschwindet? Wenn wir das vertraute Terrain verlassen und die eingespielten Routinen des Alltags - finden wir einander dann neu oder verlieren wir uns endgültig? Wie sehr lasse ich mich auf das Fremde im anderen ein? Was, wenn mich mein eigenes Begehren verunsichert? Und was, wenn die Lust meines Partners mich irritiert? Begehren ist kein fester Zustand, sondern ein Spiel zwischen Nähe und Distanz, zwischen Wissen und Geheimnis. Es ist ein feines, lebendiges Spannungsfeld. Gerade in langjährigen Beziehungen stellt sich nicht nur die Frage ob wir noch begehren, sondern wie. Wie viel Fremdheit lassen wir zu? Wie viel Sicherheit geben wir einander? Und wie viel Spielraum gönnen wir der Erotik? Sexologisch betrachtet beginnt die Beschäftigung mit dem Begehren weniger dort, wo etwas fehlt, sondern dort, wo Raum entsteht. Für Fragen, für Fantasie, für neue Formen der Nähe. Ich wünsche euch eine schöne erste Septemberwoche Anne
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