Wenn alles möglich ist, aber nichts mehr unter die Haut geht
Noch nie wurde so differenziert und zugleich so offen über Sexualität gesprochen. Noch nie war das Repertoire an Begriffen und Methoden so umfangreich, die Haltung so reflektiert, der Anspruch so hoch. Noch nie stand uns ein so reichhaltiges Vokabular für Lust, Konsens und Körperlichkeit zur Verfügung.
Wir haben uns von den schamhaften Flüstertönen der Vergangenheit zu einer aufgeklärten Gesellschaft entwickelt, die ein buntes, vielfältiges, neonleuchtendes Vokabular der Sexualität – oder besser: der Sexualitäten – geschaffen hat. In Podcasts, Instagram-Reels und auf Panels wird gesprochen, analysiert, diskutiert. Und die Namen vieler Workshops in diesem Bereich klingen wie Cocktails in einer hippen Bar: Feuer der Lust – das Extase-Retreat, Kinky-Kuss-Workshop, Wheel-of-Konsent-Training, Yoni-Watching, Conscious-Tempelnight.
„Sexuelle Fatigue“ weiterlesen
Die orgastische Manschette. Noch nie gehört? Dann hier eine kleine Aufklärungsminute: Es handelt sich dabei um eine physiologische Reaktion der Frau bei starker sexueller Erregung, die erstmals von Masters und Johnson (1966) mit physiologischen Methoden registriert werden konnte und von Volkmar Sigusch diese nette Bezeichnung erhielt. Durch eine massive Blutstauung wird der Durchmesser des äußeren Drittels der Vagina manschettenförmig bis um die Hälfte verringert, was sich auch für den Penis beim Geschlechtsverkehr sehr schön anfühlt, da es enger wird. Beim Orgasmus kommt es regelmäßig zu 3 bis 15 Muskel-Kontraktionen in diesem Bereich. Die Anzahl, Dauer und Stärke der Kontraktionen sind Indikatoren für die subjektiv empfundene Intensität des Orgasmus. Und hej, Männer, ihr könnt diese orgastische Manschette spüren (lernen)! – und damit den Orgasmus eurer weiblichen Gespielin. Je empfindsamer der Penis und die innere Einstellung eines Mannes, desto besser ist das übrigens möglich.
Und wie immer gilt: Wollen Sie mehr darüber wissen, trauen Sie sich, mich zu fragen.
Männer, ihr könnt diese orgastische Manschette spüren (lernen)! – und damit den Orgasmus eurer weiblichen Gespielin.
Mit Cuckold wird ein Mann bezeichnet, der Lust daraus schöpft, wenn seine Partnerin intimen Kontakt zu anderen Männern pflegt. In einer Beziehung mit einem Cuckold hat eine Frau also einen oder mehrere Liebhaber oder One-Night-Stands, während ihr Mann zumeist voyeuristisch am Sex beteiligt ist. Cuckolds sind wohl überwiegend devot veranlagt, d.h. der Mann genießt es, von seiner Frau dominiert zu werden. Gerne lässt er sich von seiner Partnerin fesseln und knebeln, bevor sie mit einem anderen Mann Sex hat. Die Liebhaber der Frau werden von beiden gemeinsam oder nur von ihr allein ausgewählt. Ein Cuckold kann es sehr genießen, mit seiner Frau zusammen entsprechende Dessous, Schuhe, Parfüm etc. für das Sex-Date auszuwählen. Ein Cuckold kann jedoch auch dominant veranlagt sein, indem er seine Frau anderen Männern aktiv ‚anbietet‘. Sicherlich gibt es auch weibliche Cuckolds in beiden Ausprägungen.